Kulturbeirat mit Startschwierigkeiten

Die Konstituierung des neubesetzten Gremiums verzögert sich. | Ursprünglich war geplant, dass der neue Kulturbeirat seine Arbeit im November aufnimmt. Die Vertreter der freien Kulturszene stehen schon seit Ende September fest. Sie wurden von rund 150 kulturinteressierten Bürgerinnen und Bürgern in einem offen partizipatorischen Verfahren gewählt. Es handelt sich dabei um Peter Bommas, Geschäftsführer des Kulturpark West und des Jungen Theaters. Er war bereits als Vertreter im 1. Kulturbeirat dabei, ebenso wie Michael Grau, Kulturreferent der Moritzkirche. Neue Mitglieder sind Korbinian Grabmeier, Schauspieler und Sänger, vielen bekannt von »Bring Your Own Elephant« und den »Bluespots Productions« sowie Christoph Smija vom »Provinoclub« und der »Metzgerei«. Außerdem wird der Künstler und Veranstalter der »Contempo¬rallye« Sebastian Lübeck künftig im Beirat mitwirken. Die fünf weiteren Mitglieder kommen aus kulturrelevanten Institutionen. Dazu zählen die Stadtheimatpflege, vertreten durch Martha Schad, das Theater mit der Intendantin Juliane Votteler und der Stadtjugendring, vertreten durch Jonas Mattejat. Vorgesehen sind außerdem je ein Abgesandter der Hochschule und des Runden Tisches der Religionen.

Hier gibt es offensichtlich Abstimmungsprobleme, denn keine der beiden Institutionen konnte sich bislang einigen. Das ist sehr bedauerlich, denn derzeit finden wichtige Weichenstellungen für die Augsburger Kulturlandschaft statt. Das Bürgerbeteiligungsverfahren zur Theaterszene ist als Teil eines Kulturentwicklungsplanes in vollem Gange und der Kulturbeirat, der die Aufgabe hat, den Stadtrat sowie den Kulturausschuss in kulturellen Fragen zu beraten, könnte gerade jetzt eine wichtige Funktion einnehmen. Es ist zu hoffen, dass alle zügig ihre Hausaufgaben machen. Eine Lösung des Problems könnte eine Umbesetzung sein. Statt des Runden Tisches der Religionen, wäre es ohnehin sinnvoller die Interkultur aus dem Büro von Margret Spohn in den Kulturbeirat hineinzunehmen.

Nächste Schritte: Am 8.12.2015 soll der Kulturausschuss alle Beiratsmitglieder absegnen. Die konstituierende Sitzung des Kulturbeirates ist für den 20.1.2016 geplant. In einer zunächst nichtöffentlichen Sitzung soll die Wahl des Vorsitzenden statt finden. Danach ist die Versammlung öffentlich und es stehen der Kulturetat, der Kulturentwicklungsplan, das Brechtfestival und Fragen zur Mitsprache wie beispielsweise bei der Vergabe von Festivalleitungen auf der Tagesordnung.

Von Susanne Thoma