Kultur wird vierte Dimension im Augsburger Nachhaltigkeitsprozess

Ein Bauwerk kann sowohl ökologisch, ökonomisch oder sozial ohne Bedeutung sein. Dennoch gilt es womöglich als erhaltenswert – weil es eben von kultureller Bedeutung ist. Dies war eines der Argumente, die dazu führten, dass es neben den bisherigen Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales nun auch die Kultur im Augsburger Nachhaltigkeitsprozess geben wird.

Vertreter_innen aus den Agendaforen, den Institutionen des Nachhaltigkeitsbeirats und der Stadtverwaltung diskutierten bei einem Workshop am 4. Juli 2014 mit Aktiven der Ständigen Konferenz und votierten zum Schluss für die Dimension „Kulturelle Zukunftsfähigkeit“. Seit über 18 Jahren bringen engagierte zivilgesellschaftliche Gruppen gemeinsam mit der Stadtverwaltung den Lokale-Agenda-21-Prozess voran. Leitlinien, Ziele und Indikatoren sind in einem Handlungsprogramm zusammengefasst, das vor 10 Jahren vom Stadtrat verabschiedet wurde. Mit der vierten Dimension Kultur soll das Programm nun umfassender werden.

Die Lokale Agenda 21 sendet damit ein integrierendes Signal aus und wünscht sich eine verstärkte Zusammenarbeit mit Kunst- und Kulturschaffenden. Bereits jetzt gibt es viele, die das Selbermachen, die Suffizienz oder die Auseinandersetzung mit regionalen Kreisläufen zum Gegenstand ihrer Kunst oder Kulturarbeit gemacht haben. Ab Herbst kann bei öffentlichen Beteiligungsverfahren zusätzlich an neuen Leitlinien mitgearbeitet werden. Diese fließen in ein aktualisiertes Handlungsprogramm Nachhaltigkeit ein und werden Teil eines neuen Augsburger Dachleitbildes. Ein Kulturentwicklungsplan, der bald auch auf den Weg gebracht wird, soll sich automatisch daran orientieren.

Zuständig für die Lenkung des Prozesses ist das Büro für Nachhaltigkeit. Weitere Infos unter www.nachhaltigkeit.augsburg.de.

Von Susanne Thoma